
Es gibt Orte, da fühlt man sich einfach wohl. An einem
schönen warmen Sommerabend lauschten wir auf Bänken unter Bäumen im Landkarten
Potpourri in Mülsen/Ot Wulm, inmitten von Skudden-Schafen, Pommernenten,
Hofhund und Honigbienen dem Inhaber dieser Idylle Sebastian Kramer, der uns mit
der Theorie der Permakultur vertraut machte. Seine Devise heißt: „Vielfalt
statt Einfalt! Unterstützen statt Konkurrieren!“ Die ethischen
Grundlagen der Permakultur sind: Achtsamer Umgang mit der Erde, mit den
Menschen und Selbstbegrenzung (Wachstumsrücknahme) und Überschuss-Verteilung.
Die ursprüngliche Definition der Permakultur nach Bill Mollison lautet:
„Permakultur ist das bewusste Design sowie die Unterhaltung von
landwirtschaftlich produktiven Ökosystemen, die die Diversität, Stabilität und
Widerstandsfähigkeit von natürlichen Ökosystemen besitzen. Die Philosophie
hinter Permakultur ist eine Philosophie, die mit und nicht gegen die Natur
arbeitet, eine Philosophie der fortlaufenden und überlegten Observation und
nicht der fortlaufenden und gedankenlosen Aktion; sie betrachtet Systeme in all
ihren Funktionen, anstatt nur eine Art von Ertrag von ihnen zu verlangen, und
sie erlaubt Systemen, ihre eigenen Evolutionen zu demonstrieren.“


Wie die Umsetzung dieser Theorie in unserer Gegend praktisch
aussieht, davon konnten wir uns im Anschluss bei einem Rundgang durch den
Landgarten ein Bild machen. Eine Art des Anbaus sind Hochbeete - Hügelbeete.
Ihr Vorteil ist eine größere Anbaufläche und durch den Aufbau aus Holz-, Laub-
und Astschnitt eine erhöhte Erdtemperatur, dementsprechend eine Verlängerung
der nutzbaren Anbauzeit. Auf diesen Beeten wachsen Bohnen, Kohlrabi, Grünkohl,
Salat, Rotkohl, Sonnenblumen, Tomaten und vieles mehr friedlich und gegenseitig
unterstützend nebeneinander. Bei Saatgut setzt Sebastian Kramer auf samenfeste,
altbewährte Kulturen, Selbstaussaat und Direktsaat und zieht Samen und
Jungpflanzen möglichst selbst. Diese Pflanzen sind an diesen Standort
angepasst, robuster und weniger anfällig. Sie werden nicht verhätschelt und
müssen sich in dem Umfeld behaupten, dadurch können sie viel mehr der für uns
Menschen wertvollen Inhaltsstoffe ausbilden, was man natürlich im Endprodukt
auch schmeckt.
Keine Kommentare:
Neue Kommentare sind nicht zulässig.